Eickhoff-Preis 2012 für Dr.-Ing. Sebastian Kühn


(v. l.) Dr. Sebastian Kühn (Preisträger, Freudenberg Forschungsdienste KG), Prof. Dr. Michael Pohl (RUB Werkstoffprüfung)

Dr.-Ing. Sebastian Kühn (Maschinenbau) hat erforscht, warum moderne Stähle zum Beispiel im Karosseriebau schon bei geringsten Mengen Wasserstoff unvorhergesehen reißen können und wie sich das verhindern lässt. Für diese herausragende Doktorarbeit wird Sebastian Kühn auf Vorschlag der Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum am 22. Juni 2012 mit dem Eickhoff-Preis 2012 ausgezeichnet.

Wenn Stähle spröde brechen

Kleinste Mengen Wasserstoff können den Zusammenhalt der Eisenatome im Stahl so schwächen, dass es plötzlich zum Versagen von Bauteilen kommt. Sebastian Kühn hat in seiner Dissertation nachgewiesen, bis zu welchen Grenzen die modernen hochfesten Karosseriebleche eingesetzt werden können, ohne dass die so genannte wasserstoffinduzierte Rissbildung eintritt. Wegen ihres verzögerten Auftretens und aufgrund der physikalisch-chemischen Vorgänge wird sie auch „kathodische Spannungsrisskorrosion“ genannt. So leistet er einen wesentlichen Beitrag, um verlässlich vorhersagen zu können, dass eine Rissbildung ausbleibt. Damit liefert er eine Grundlage für die betriebssichere Anwendung der High-Tech-Stähle unter allen real vorkommenden Belastungsmöglichkeiten für eine Fahrzeugkarosserie.

Der Preisträger

Sebastian Kühn hat seine Dissertation „Einfluss von diffusiblem Wasserstoff auf die mechanischen Eigenschaften von hochfesten Mehrphasenstählen unter Berücksichtigung der Kaltverfestigung“ am Lehrstuhl für Werkstoffprüfung der RUB bei Prof. Dr.-Ing. Michael Pohl geschrieben. Die Arbeit wurde im vergangenen Jahr bereits mit dem ThyssenKrupp Werkstoff-Innovationspreis prämiert. Seit Oktober 2011 arbeitet der 32-jährige bei der Freudenberg Forschungsdienste KG in Weinheim und beschäftigt sich dort mit der Schadensanalyse von metallischen Bauteilen.
Weitere Informationen: sebastian.kuehn@freudenberg.de

Der Eickhoff-Preis

Der Gebrüder Eickhoff-Preis ist mit 3.000,00 € dotiert und steht nicht nur für exzellente Forschungsarbeiten, sondern auch für die fruchtbare Verbindung zwischen dem Campus der Ruhr-Universität und Unternehmen mit lokalen Wurzeln. Die Firma Eickhoff stiftete den Preis 1989 anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens und verleiht ihn jährlich für je eine herausragende Dissertation im Maschinenbau und in der Elektro- und Informationstechnik.